'Displacement City' Leipzig, 2005  Workshop - Symposium - Ausstellung

 

 

Ulrike Franke

Heike Hanada

Torsten Lockl

 

 

...unsere Städte verändern sich.

Die homogene und kontinuerlich gewachsen europäische Stadt verzeichnet heute im wachsenden Maße Leerstellen, Brüche, Verschiebungen. Der oft zitierte Prozess der 'Shrinking Cities' begleitet dieses Phänomen. Diese neuen Peripherien des Innen, die teils sichtbar, teils verborgen das Gefüge der Stadt aushöhlen und gleichzeitig bestimmen, werden dabei zum sich verändernden Maßstab der gegenwärtigen Stadt.

 

 

Mit dem Workshop 'Displacement City' wird der Anspruch formuliert, diese räumlichen Fehlstellen zu interpretieren. Es ist die Herausforderung, Überformungen und Brüche der Stadt nicht nur zu reflektieren, sondern Techniken zu entwickeln, den Bruch und seine Fehlstellen methodisch anzuwenden.

Nicht die Reparatur der Collage, nicht die Harmonisierung der Konflikte stehen im Mittelpunkt dieser Strategie, sondern die Hervorhebung und der Einsatz von “Displacements”, von Orts- Verschiebungen.

 

 

Die Verlagerungen einzelner vorgefundener Elemente provozieren einerseits neue Konflikte, andererseits werden fest gefügte Strukturen aufgebrochen und linearen (Gedanken-) Muster unterbrochen. Die Chance liegt nicht in der Formulierung einer neuen Rezeptur, sondern im Aufgreifen des Vorhandenen (bis hin zur Akzeptanz der Leere), in der temporären Loslösung vom historischen Kontext und in seiner Verdichtung hin zu räumlichen Verformungen der Stadt.

Fotos: © Louis Volkmann



Ränder - Grenzen - Landschaft - Das Bild der Stadt als Landschaft                                                                                                            Ulrike Franke


Lesen der Stadt als Landschaft mit kultivierten und unkultivierten Zonen. 'Bestellte' Felder treffen auf Brachliegendes, Natürliches auf Künstliches.

 

Die Grenzen und Ränder des Aufpralls bzw. Ineinandergreifens werden untersucht und auf ihr räumliches Potenzial geprüft. In Analogie werden gärtnerische/landschaftliche Begriffe wie Umsetzen, Vereinzeln, Aufpfropfen, Sukzession... benutzt. Landschaftliche Aspekte wie Prozeßhaftigkeit, langfristiges Denken und Beachten von Zeitlichkeiten sollen eine Rolle spielen.Die Landschaftsgestaltung als inspirierendes Element der „Architektur der Stadt“.


Leipzig befindet sich in verstärktem Umbruch und weist in großen Teilen neben einer Abnahme an Baulichkeit einen Zuwachs an Freiraum auf, was zu räumlichen aber auch Bedeutungs - Verschiebungen im Stadtgefüge führt. Die Auseinandersetzung mit diesen Phänomenen beginnt mit der Suche nach geeigneten Orten im Umfeld des Ringes, die als vorgefundene Leerstellen - wie z.B. Baulücken, Brachen und Straßenräume - Defizite aber auch Potenziale aufweisen. Die analytische Arbeit im Schwarzplan und die Untersuchung dieser Räume in der Perspektive soll zu neuen Sichtweisen und Lesarten führen, vorhandene Potenziale aufzeigen sowie mit landschaftlichen oder architektonischen Eingriffen Interpretationsmöglichkeiten anbieten.

 

Das Entdecken von Qualitäten, deren Sichtbarmachung mit minimalen Mitteln sowie der experimentelle Umgang mit neu entstandener Weite oder zusätzlich zur Verfügung stehendem Außenraum ist das Ziel der Arbeit.


Finden - Untersuchen - Sichtbarmachen - Interpretieren

Studierendenarbeit Claudia Gerhäusser - Ansichts.Sachen.05 - Der Ring als das Juwel der Stadt.

Studierendenarbeit Julia Wendeler - Wahrnehmungswechsel.Straßenraum



Eindrücke Ausstellung