Eingang in das Quartier mit öffentlichen EG-Nutzungen und Verweilqualität.

Grüne Promenade mit Blick zum Quartiershaus.

Verknüpfung mit den Stuttgarter Grünräumen.

Lageplan

Modell 1:500

Modell 1:500

Wettbewerb,  2. Phase                          'Der neue Stöckach'  in Stuttgart

 

Außenraum:

Landschaftsarchitektur und Ökologie

Dipl.-Ing. Angela Bezzenberger

 

 

Der  Stöckach als Nachbarschaften-Quartier

 

Ein gut vernetztes urbanes und autofreies Nachbarschaften-Quartier an der „grünen Runde“ zwischen Schlossgarten und dem Gelände der „Villa Berg": Ein Quartier für Menschen, die schon Nachbarn sind und diejenigen, die neue Nachbarn werden - durchlässig in die Umgebung, mit Identität, Begegnungsmöglichkeiten und viel Grün.

 

Die Durchquerung des  MIV freien „Stöckach“ Geländes in West- Ost Richtung erfolgt vom Schlosspark kommend durch eine von Bäumen flankierte Promenade. Sie weitet sich im Quartierszentrum – zum freistehenden neuen Quartiershaus (Haus 20) mit Café, Bibliothek, Seminarräumen und Feierräum-lichkeiten auf und bildet hier einen Verweilort mit Spielplatz und Terrassenflächen. Die Promenade weitet sich anschließend erneut trichterförmig in Richtung Parkgelände der Villa Berg und ermöglicht neben einem landschaftlichen Übergang, die Durchströmung des Quartiers mit Frischluft Ein neuer Zugang zum Parkgelände neben der Heilandskirche wird eingerichtet.

 

Der „städtische Eingang“ ins Quartier erfolgt von der Schwarenbergstraße über eine großzügige Freitreppe zum Sitzen und Laufen. Er wird von einem Eingangsgebäude (Hub) mit Info, Café, Kiosk, Paketstation, angedockter Fahrradstation und barriere-freiem Quartierszugang flankiert und erhält durch die Ausformulierung eines Hochpunktes Sichtbarkeit in der Topographie der Stadt. Die dortige Skybar wird zu einem identitätsstiftenden „Place to be“. Diese „urbanen Achse“ führt zum Platz, wo Veranstaltungen wie Freilichtkino, Feste und Märkte stattfinden können und seitlich Laden und Kleingewerbenutzungen angedacht sind. Am Schnittpunkt zwischen landschaftlicher Promenade und urbaner Achse bildet das Quartiershaus das „Herz“ des Quartiers.

 

Eine weitere neue Fußwegeverbindung führt von der U-Bahnstation in der Hackstraße durch die Gebäude 32 und 30 hindurch zur Promenade und weiter leicht versetzt bis zur Stöckachstraße. Von der nördlich gelegenen U-Bahnstation in der Neckarstraße erfolgt der Zugang ins Quartier über die Metzstraße oder die Sedanstraße. Von der Sedanstraße gelangt man fußläufig über zwei versetzte Wegeverbindungen ins Quartier, einmal über die urbane Achse (zwischen Haus 10 und 50) und informeller über die neue Wegeverbindung im Einschnitt in den Gebäuden 10 und 11.

 

 

Bauen im Bestand

 

Der Gebäudebestand wird maximal erhalten und umgenutzt und durch neue Gebäudesetzungen so ergänzt, dass Gebäudeensemble entstehen. Sie haben Bezüge untereinander, zum Bestand im ehemaligen EnBW Areal und zu den benachbarten Wohnhäusern. Zu ihnen werden hofartige Nachbarschaften gebildet, die Begegnungsmöglichkeiten schaffen und so die Identifikation mit dem Ort und die Gemeinschaft zwischen den Bewohnern befördern soll. Die Gebäude staffeln sich dem Gelände folgend von der Stöckach Straße in Richtung Hackstraße immer höher und finden mit dem Hochhaus am städtischen Eingang ins Quartier Ihren Höhepunkt.

 

Der Großmaßstäblichkeit der bestehenden Gewerbe- und Bürobauten steht die Kleinteiligkeit in der Nutzung, in der Gebäudegliederung und in den Objekten im kleinen Maßstab im Freiraum entgegen, die ein menschliches Maß in den neuen Stöckach bringen. Der Stuttgarter Bauwich wird im Gelände zitiert. Wir halten eine hohe Umnutzungs- und Recyclingquote der abgebrochenen Baustoffe aus Nachhaltig-keitsgründen für richtig und sehen dies als Beitrag in der Klimadiskussion.

 

Die Umnutzung von Gewerbe zu Wohnungen geht mit individuellen Wohnlösungen einher, die zur Identifikation mit dem Ort beitragen können und Identität schafft. Wir nutzen den Bestand und greifen zurückhaltend und präzise in die vorhandene Bausubstanz ein.