Ulrike Franke und Bernd Schlinke
Wesentlicher Entwurfsansatz ist die Lage des engeren Wettbewerbsgebietes zwischen zwei Polen. Die Dienstleistungszeile an der Memminger Straße bildet den Business-Pol auf der einen und der zentrale Grünstreifen den Leisure–Pol auf der anderen Seite. Dazwischen befindet sich ein Spannungsfeld. Die Spannung dieser beiden Potentiale nutzend, wird eine verbindende Längsstruktur entwickelt.
Diese wird unregelmäßig geknickt, sodass eine Vervielfältigung räumlicher Bezüge und Sichtbeziehungen zur direkten und weiter entfernten Nachbarschaft entsteht. Weitere grundlegende Parameter wie Erschließung und Parken wirken als Einflussfaktor auf die Gebäude und heben sie auf einen Sockel.
Als Ergebnis aller dieser Maßnahmen erhalten wir einen städtebaulichen Rohling, der abwechslungsreiche und spannungsvolle Räumlichkeiten aufweist.
Das Wettbewerbsgebiet ist auf städtebaulicher Ebene zu einer neuen Welt geworden.
Dieser städtebauliche Rohling wird zur weiteren architektonischen Ausprägung mit einem passenden Tattoo überzogen. Dadurch wird eine weitere Differenzierung vorgenommen sowie der eigene Charakter der neuen Welt weiter spezifiziert und ausgeprägt. Die Linien des Tattoos werden interpretiert und über ihr räumliches Wirksamwerden entschieden. So entstehen Grundstücksgrenzen, Wände, Wasserbecken, Möbel, Fenster, Lufträume, Aufwölbungen etc.
Das Tattoo dient als Mittel zur Erzeugung von ungewöhnlichen Räumen. Im Innenraum entsteht eine große Vielfalt an Wohnungen, Büros und Läden. Fast jede Wohnung ist anders, weist ein Spezifikum auf und regt somit die Fantasie seiner Nutzer an.
Gleiches geschieht im Außenraum. Das Tattoo dient hier als Erzeuger von privaten, öffentlichen und von einer Gemeinschaft zu nutzenden Flächen. Bestimmte Linien werden räumlich wirksam, verwandeln sich zu Spielgerät, Skulptur oder Wasserbecken.
Es entsteht eine unerwartete besondere Welt, die Identifikation hervorruft.